EquiGenetic Relevations
Das Creme-Gen
Das Creme-Gen ist ein autosomal semi-dominantes Gen, das zu den Aufhellungsgenen gehört. Ein Aufhellungsgen hellt immer die Grundfarbe des Pferdes auf, also Füchse, Braune und Rappen. Semi-dominant (auch als unvollständig-dominant bezeichnet) bedeutet, dass das Endergebnis des Creme-Gens erst nach zwei Aufhellungen sichtbar ist. So werden zum Beispiel aus Füchsen nach einmaliger Aufhellung Palominos und nach zweimaliger Aufhellung Cremellos.
Genetische Lokalisierung
Das Creme-Gen befindet sich auf dem Cr-Locus.
Genetischer Code
- N/N: Es liegt kein Creme-Gen vor.
- N/Cr: Das Creme-Gen liegt heterozygot vor.
- Cr/Cr: Das Creme-Gen liegt homozygot vor.
N/N-Genotyp: Pferde dieses Genotypes tragen das Creme-Gen nicht und können es folglich nicht an ihre Nachkommen weitergeben.
N/Cr-Genotyp: Pferde mit N/Cr sind heterozygot Creme, also einmal aufgehellt (Smoky Black, Buckskin, Palomino) und können es zu 50% an ihre Nachkommen bei einer Verpaarung mit dem N/N-Genotyp weitergeben.
Cr/Cr-Genotyp: Pferde mit Cr/Cr sind homozygot Creme, also zweimal aufgehellt (Smoky Cream, Perlino, Cremello) und geben das Creme Gen zu 100% an ihre Nachkommen weiter.
Aufhellungsstufen
- Grundfarbe Fuchs (keine Aufhellung) → Palomino (einfache Aufhellung) → Cremello (zweifache Aufhellung)
- Grundfarbe Braun (keine Aufhellung) → Buckskin (einfache Aufhellung) → Perlino (zweifache Aufhellung)
- Grundfarbe Rappe (keine Aufhellung) → Smoky Black (einfache Aufhellung) → Smoky Cream (zweifache Aufhellung)
Zuchtbeispiel anhand der Grundfarbe Fuchs
Es ist also erst in der F2 Generation möglich das Gen in vollständiger Ausführung zu erhalten.
Fakten zum Creme-Gen
Beim Creme-Gen werden weniger Pigmente in den Hautzellen für Fell und Langhaar der Pferde eingelagert. Pferde, die nur einmal aufgehellt sind, weisen weniger Aufhellung auf als solche, die zweimal aufgehellt sind.
Das Creme-Gen ist schon lange bekannt und kommt in vielen Rassen vor, wie zum Beispiel Deutschen Reitponys, Deutschen Warmblutrassen wie Oldenburgern, Quarter Horses, P.R.E., Lipizzanern und vielen mehr.
Pferde, die zweimal aufgehellt sind, haben rosa Haut. Es gibt einige, die behaupten, dass die Pferde dadurch anfälliger für Sonnenbrand und Hautkrebs sind. Wiederum andere bestreiten dies. Es scheint von der Linie abhängig zu sein, ob die Pferde empfindlicher sind.
Beispiele für Farbvariationen
- Smoky Black: Ein optisch schwarzes Pferd, das äußerlich nicht von einem Rappen zu unterscheiden ist.
- Buckskin: Ein beiges Pferd mit schwarzem Langhaar. Hin und wieder kommen auch weiße bis gräuliche Strähnen im Langhaar vor, was zu Verwechslungen mit dem Dun-Gen führen kann.
- Palomino: Ein beiges Pferd mit weißem Langhaar. In Kombination mit dem Sooty-Gen kann auch dunkleres bis hin zu schwarzem Langhaar entstehen.
- Smoky Cream: Ein weiß bis cremefarbenes Pferd mit einem gräulichen Touch und meist orangem Langhaar.
- Perlino: Ein weiß bis cremefarbenes Pferd mit weißem bis orangem Langhaar.
- Cremello: Ein weiß bis cremefarbenes Pferd mit weißem bis cremefarbenem Langhaar.
Augenfarbe
Das Creme-Gen beeinflusst auch die Augenfarbe der Pferde:
- Heterozygote Pferde (Smoky Black, Buckskin, Palomino) können mit gräulich-blauen Augen geboren werden, die später zu Braun oder Schwarz werden.
- Homozygote Pferde (Smoky Cream, Perlino, Cremello) haben in der Regel hellblaue Augen. In seltenen Fällen können auch grüne oder amberfarbene Augen vorkommen.
Zusätzliche Aufhellungsgene
Pferde, die ein Creme-Gen tragen, können zusätzlich weitere Aufhellungsgene besitzen, wie zum Beispiel Dun oder Pearl. Diese können das Erscheinungsbild des Pferdes weiter beeinflussen.
Ramses, ein Partbred-Shetty Wallach, ist ein typischer Vertreter eines Palominos. Weißes Langhaar in Kombination mit beigefarbenen Fell, was je nach Jahreszeit heller oder dunkler sein kann.
Ramses, ein Partbred-Shetty Wallach, ist ein typischer Vertreter eines Palominos. Weißes Langhaar in Kombination mit beigefarbenen Fell, was je nach Jahreszeit heller oder dunkler sein kann.
